Eigener Mitspieler schlägt Torwart k.o.

  • Nein, keine theoretische Frage. ;) Gestern in der NHL passiert. Nach einem Treffer für Atlanta will der Verteidiger der Florida Panthers aus Frust seinen Schläger auf der Torlatte zerschlagen, zimmert den Stick aber volle Lotte gegen den Kopf seines Torhüters, der danach verletzt raus musste. Video hier:
    http://www.nhl.tv/team/console.jsp?id=52953

    Es gab keine Strafe. War das korrekt? Wäre die Aktion gegen einen Gegenspieler, käme außer einer Matchstrafe wohl nichts in Frage. Aber beim eigenen Mann? Abgesehen davon, dass die Aktion selten dämlich und das Team dadurch schon genug gestraft war, hätten die Schiedsrichter hier reagieren müssen?

    Stockschlag mit Verletzungsfolge?
    Unsportliches Verhalten?
    ???
    Normalerweise kann man doch schon das alleinige Zertrümmern des eigenen Schlägers mit einer 10er ahnden.

  • Es schaut anfangs tatsächlich so aus, als ob es Absicht sein könnte. In der letzten Zeitlupe aber sieht man dann doch, dass er beim Ausholen und Zuschlagen nur das Torgestänge im Blick hat. Erst als der Schläger dann den Goalie trifft, dreht auch Ballard den Kopf und sieht, dass er den Torwart getroffen hat. Alles in allem zwar absolut dämlich, aber als Absicht würde ich es jetzt nicht werten...

  • Ballard entschuldigt sich nicht mal... Sondern zertrümmert am Pfosten noch seinen Schläger!!! :schulterzuck:
    Ich würde im ersten Moment sagen: Ballard muss vom Eis!

  • Sagen wir mal so:

    Sollte so etwas wirklich absichtlich passieren, würde ich dem Spieler eine Matchstrafe für so ein Vergehen auferlegen!!!

    Der HSR hat aber auch in jedem Fall die Möglichkeit den Spieler hierfür mit einer Disziplinarstrafe zu bestrafen.
    Ähnlich wie wenn er den Stock gegen die Bande schlägt...

    Aber ich stimme zu, dass so ein Verhalten mehr als dämlich ist. :thumbdown:

  • Naja ich fände eine Unsportsmanlike für das Zertrümmern von Schlägern egal ob am Torgestänge, an der Bande oder am eigenen Torwart sollte da eigentlich schon ausgesprochen werden.
    Ich mein wenn ne Flasche aufs Eis fliegt gibts zwei Minuten Bankstrafe, aber sowas wo der Stock in blinder Wut nach Holzhackerart geschwungen wird, da ist einfach Fahrlässigkeit gegeben und was dabei passieren kann sieht man ja hier. Irgendwie fehlt mir da die Verhältnismässigkeit.
    Ich mein man muss nicht jede Frustaktion bestrafen, aber solche strunzdämlichen in meinen Augen schon.

    Unser Martens hat das in Crimme diese Saison auch schon gebracht, die gebrochene Kelle flog gute fünf Meter durch die Luft... keine Ahnung was der Quark soll... kostet nur Geld und gefährdet den Goalie und die anderen Personen auf dem Eis...

  • Sagen wir mal so:

    Sollte so etwas wirklich absichtlich passieren, würde ich dem Spieler eine Matchstrafe für so ein Vergehen auferlegen!!!

    Der HSR hat aber auch in jedem Fall die Möglichkeit den Spieler hierfür mit einer Disziplinarstrafe zu bestrafen.
    Ähnlich wie wenn er den Stock gegen die Bande schlägt...

    Aber ich stimme zu, dass so ein Verhalten mehr als dämlich ist. :thumbdown:

    Ich habs mir ein paar Mal angesehen und würde ihm Absicht unterstellen durch Inkaufnehmen der Folgen.

    Im Fußball wäre es zwingend eine rote Karte? Wie siehts da beim Eishockey aus?

  • Wenn man sich das 10 mal anschaut, dann bekommt man den Eindruck, daß er genau das getroffen hat, was er wollte, man beachte die Kopfstellung vorm Treffer; das Gestänge ist weit vom Treffpunkt entfernt. Sooo daneben hauen kann man nicht. Klare Absicht

  • Wenn ein Spieler absichtlich einen anderen Spieler so attackiert (egal ob eigener oder gegnerischer) dann ist hier zwingend die Matchstrafe auszusprechen!!!

    Sowas kann man doch auch nicht einfach drin lassen, nur weil es der Mitspieler ist!!!

    Verletzungsabsicht ist ne Matchstrafe und die unterstell ich ihm wenn er absichtlich seinen Goalie so attackieren würde.


    Ob das hier Absicht war, vermag ich nicht zu beurteilen, kann es mir aber echt nicht vorstellen...

  • Das entzieht sich eigentlich auch meiner Vorstellungskraft, nur ... wenn der Torwart da nicht im Weg steht, wo landet dann sein Schlag ? Am Gestänge sicher nicht

  • Doch ich denke schon!

    Ich meine er wollte den Stock am rechten Pfosten zertrümmern und hat die Distanz zum Goalie unterschätzt!

    Außerdem hebt dieser auch genau in dem Moment ein wenig den Kopf...


    Auf youtube sieht man das ganz gut. Trotzdem vollkommen Banane... :bash:

  • ok - ob Absicht oder nicht - wäre das in der Beurteilung des Schiedsrichters relevant oder/und m u ß ein Schiri eine bestehende Regel "heranzerren" um sowas abzuhandeln ? Auf Deutsch; gibt es da einen Beurteilungsspielraum ? Interessiert mich

  • Im Prinzip war das doch ein Foul mit verletzungsfolge (unabhängig von absicht oder nicht) gibt das auch beim Mitspieler 5+20 oder nur beim Gegner

  • Hallo Leute,

    1.: Ballard hat überhaupt nicht mitbekommen, daß er seinen Goalie getroffen hat.
    Er war sauer über das Tor, versuchte einmal den Pfosten zu treffen, traf dabei seinen Goalie, merkte das aber nicht und holte dann nochmal aus und zertrümerte den Schläger am Pfosten. Natürlich sieht das total dämlich aus, aber er hat NIE die absicht gehabt, seinen Torwart zu verletzten. Das hat Ballard auch so in Interviews gesagt.

    2. Er hat sich am Anfang nicht um Vokoun gekümmert, weil er gar nicht mitbekommen hat, daß Vokoun verletzt ist. Er war ja der Meinung, er hat den Pfosten getroffen und warum sollte er sich dann um seinen Goalie kümmern ?

    3. Die NHL hat die einzig richtige Entscheidung getroffen: KEINE STRAFE. Für was auch ? Colin Cambell soll wohl sinngemäß gesagt haben, daß Ballard mit der Aktion schon gestraft genug ist.

    4. Hätte er einen GEGENspieler getroffen, wäre die Situation vollkommen neu zu beurteilen.

    5. Allerdings muss ich zugeben, daß es auch Stimmen gab, die Ballard sperren wollten, weil es eine Regel bzgl. Control of your stick gibt.
    Vielleicht sollte man einfach sagen, es gibt fürs absichtliche Schlägerzerstören 2 Minuten, damit ist das Thema dann durch.

  • Also regeltechnisch befinden wir uns hier wieder mal in der Grauzone des Regelbuchs.

    Bei Stockschlag steht drin: "ein Spieler, der seinen Gegenspieler mit dem Stock schlägt..."

    Hier geht es aber nicht um den Gegenspieler, sondern um den eigenen Spieler, weshalb die Regel für Stockschlag hier nicht angewendet werden kann.

    Wir bewegen uns dann hier im Bereich der Disziplinarmaßnahmen, also Diszi oder Matchstrafe.

    Die Disziplinarstrafe kann ich immer geben, wenn ein Spieler grob unsportlich usw ist, was hier ja gegeben wäre. Die Matchstrafe wird wieder schwieriger, die kann ich für "lächerlich machen des Spiels", "Verletzungsabsicht beim Gegner" usw geben. Eine unabsichtliche Attacke gegen den Mitspieler ist hier nirgends erwähnt.

    Hier ist Game-Management gefragt und in der Situation hätte ich dem Spieler auch maximal ne Disziplinarstrafe gegeben, wenn überhaupt.

    Alles bissi kompliziert!!!

  • Für das absichtliche zerschlagen seines Schläger kann er ja bestraft werden, gibt es da nicht auch die Möglichkeit einer Verletzungfolge?


    Wobei ich hier zusätzlich eigentlich eher das PRoblem sehe dass mit mit 2 oder 5+ nochmal das Team treffen würde, was in dieser Situation eigentlich nicht wirklich sein sollte. Daher denke ich wären hier Diszis soweit möglich schon das angemessenere.

  • Genau das mein ich ja eben.

    Als Schiri sollst du zwar keine Regeln beugen (keine Kommentare dazu jetzt bitte :P ), aber du sollst dich natürlich auch nicht als sturer Regelpolizist aufspielen.

    Demnach ist hier mit Fingersitzengefühl und Game-Management sogar nur eine ernst Ermahnung möglich. Wenn bestraft werden soll unbedingt, dann wäre ich hier für die Disziplinarstrafe, die nur den Spieler persönlich trifft!