Dieser 9000 Punkte Plan für die Stadien könnte vielleicht ein bisschen angepasst werden, ist aber absolut sinnvoll. In so einem zugigen Loch, wie dem alten Bietigheimer Stadion will sich außer den Hardcore Fans kein Mensch ein Eishockeyspiel anschauen. Es geht für die Vereine um die Gewinnung von neuen Zuschauergruppen und um die Gewinnung von Sponsoren, dazu gehören eben mal VIP Bereiche und Logen, sowie ein Mindestmaß an Komfort. Und für die Gemeinden geht es darum, die Verluste für die Eishallen zu minimieren und das alte Bietigheimer Stadion ist selbst für den öffentlichen Eislauf schon eine Zumutung gewesen, ganz zu schweigen von anderen Vermarktungschancen.
Wer nur über den Sport reden will, der darf sich Eishockey wohl nur noch so ab der 4. Liga abwärts anschauen, dann alles darüber wird von wirtschaftlichen Interessen bestimmt und dieses Rad kann man nicht rückwärts drehen. Nicht umsonst sind die Profivereine Wirtschaftsunternehmen, deren Geschäftsfeld der Verkauf des Eishockeysports ist. Dazu gehört eben deutlich mehr, als in einem schummrigen, zugigen Stadion auf eine Gummischeibe zu schlagen. Man kann über die ausgewogene Gewichtung der sportlichen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit diskutieren, aber wer die wirtschaftlichen Aspekte völlig außer acht lassen will, der hat die grundsätzliche Bedeutung von "Profi"Eishockey nicht verstanden. Es ist ausschließlich ein Geschäft um Geld, mit dem Eishockey als Ware.
Es ist nicht ausschließlich ein "Geschäft um Geld, mit dem Eishockey als Ware", aber es geht im Hauen und Stechen mit den anderen Sportarten um die Wurst - und zwar die Infrastruktur-Wurst. Der 9000-Punkte-Plan wird ständig kritisiert, aber ist ein wirksames Mittel für Eishockeyclubs, gegenüber der öffentlichen Hand zu argumentieren. Im Fußball läufts genauso, nur schon in Liga 3 bzw. 4. Hier werden Gelder locker gemacht, damit X-tausend-Menschen Stadien gebaut/renoviert etc. werden, da sonst Aufstiege verweigert werden - im Eishockey erfolgt das halt in der Schärfe erst in der DEL. Die Folge: Eine gute Infrastruktur und neue Hallen, die es ohne entsprechenden Druck ggf. nie gegeben hätte sowie einen Prügelknaben, auf den die "Schuld" von den jeweiligen Standorten aus abgeladen werden kann.