Amoklauf in Winnenden

  • Die Ankündigung in Internet soll nach neuesten Meldungen ein scherz gewesen sein und angeblich aus den USA stammen.

    Achja jetzt sind die ganzen trittbrettfahrer an der reihe:

    Gestern morgen Ankündigung in Pforzheim an einer Schule, dann wollten zwei Schüler in Berlin Lehrer erschiessen, dann wollte ein 15-Jähriger in Regensburg eine Bluttat anrichten und heute morgen eine weitere Androhung in Heilbronn, eine ankündigung gab es angeblich in einem Onlinechat.

    Fuxi: Da geb ich dir recht, die sender sind regelrecht mediengeil geworden, man kann ja mal drüber berichten, aber irgendwann muss auch mal gut sein. Der Sender RTL übertreibt es da ganz gewaltig, z.b. Bei Punkt 6, Punkt 9 und Punkt 12 fast nur noch ein Thema, bei RTL aktuell eine Nachrichtensondersendung am abend bei Stern.tv glei Augenzeugen eingeladen. Gehts eigentlich noch????? Ich mein bei dem Amoklauf in Erfurt war auch kein so großes Medineninteresse, warum jetzt?? Kan man die Leute nicht einfach in Ruhe lassen?? :bash: :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von Danny20 (13. März 2009 um 08:15)

  • Zitat

    Original von W.W.1954


    Ja dies Thema ist sehr schwierig,hier muss sich die Politik darum kümmern!

    Ich persönlich sträube mich gegen Aussagen, wie: *das geht nicht...*

    Grüße

    Der Mensch oder Politiker, der dieses Problem lösen kann, wäre nahezu ein Gott.
    Natürlich "geht es nicht", denn dazu müsste man das Denken einer ganzen Gesellschaft verändern.
    Und in einer Zeit, in der der Glaube kaum noch eine Rolle spielt und im Fernsehen schon am Nachmittag die Leichen nur so rumliegen, braucht man sich da noch wundern? Und wenn einer Verbote fordert, ist das Geschrei gross.

    Es liegt nahe, dass jetzt wieder eine "Killerspieldiskussion" anfängt. Irgendeinen Sündenbock braucht man ja. Gegen Mord und Totschlag im Fernsehen sagt seltsamerweise keiner was.

    Werte kann man nicht erzwingen, dies muss von selber kommen. Und wenn wir weiterhin mit unserer "Spassgesellschaft" so weiter machen, werden wir auch in Zukunft öfter mal eine brutale Quittung dafür bekommen.
    Leider wird dieses Ereignis schnell wieder in Vergessenheit geraten und nichts wird sich ändern.

    2 Mal editiert, zuletzt von WildWinger (13. März 2009 um 08:25)

  • Zitat

    Original von Fuxi
    Aber sehen wir es doch mal andersrum:
    Drück auf deine FB, jeder 08/15 Vollidi Sender hat ein Team dorthin gesandt, man berichtet Live, zerrt den Bäcker und irgendwelche Gören vor die Kamera und interviewt sie.. Egal, was rauskommt, Hauptsache präsent vor Ort...
    Und davon profitieren alle Sender und eben auch diverse "Fachleute" und Politiker...

    Und genau das ist für mich die größte Motivation für den nächsten Amokläufer ---> "Endlich mal eine nationale Berühmtheit sein!".

    Und dabei ist es mir wurschtm ob ein fachlich-qualifizierter Uniabsolvent mit 17 Dres. was erzählt oder die Göre von nebenan, die jeden Tag mit ihm in den Bus gestiegen ist.

    Robert Steinhäuser - der Name war auch bis gestern noch berühmt in ganz Deutschland und jetzt redet wieder jeder von dem.

  • Der Medienauflauf war damals schon ähnlich. Ich find es auch schade, dass deswegen überall das ganze Programm umgeschmissen wird. So hätte ich mich zum Beispiel gestern abend gerne über Schmidt & Pocher gefreut; mehr als über die x-te DOkumentation zum Thema.

    Die ganze Paradoxie dieser heiß gestrickten Sendungen hat man im ZDF bei Maybrit Illner gesehen. Ein eingeladener Psychologe. 1. Frage: "Wie kann es sein, dass bei jemandem der in psychiatrischer Behandlung ist, dieses nicht erkannt wird?" - Antwort: "Die Frage ist einfach, weil ich keine Ahnung von der Diagnose und der Krankheitsgeschichte des Täters habe."

    Ja herzlichen Glückwunsch, warum lädt man so einen ein, warum stellt man so eine Frage, was zum Teufel bringt das für einen Erkenntnisgewinn?

    Auch wenn ich nicht wie cujo angedeutet hat, glaube, dass sich jemand so eine Tat wünscht, mittlerweile nimmt die Profilierungssucht und die möglichst hohe Platzierung auf der Betroffenheitsskala schon perverse Züge an. Im Grunde ist der Fall aufgeklärt. Kameras abbauen, den Ort Winnenden in Ruhe und für sich trauern lassen und der Rest von Deutschland kann bitte normal weiterleben.

  • Zitat

    Original von Lone Wolf
    Der Medienauflauf war damals schon ähnlich. Ich find es auch schade, dass deswegen überall das ganze Programm umgeschmissen wird. So hätte ich mich zum Beispiel gestern abend gerne über Schmidt & Pocher gefreut; mehr als über die x-te DOkumentation zum Thema.

    Die ganze Paradoxie dieser heiß gestrickten Sendungen hat man im ZDF bei Maybrit Illner gesehen. Ein eingeladener Psychologe. 1. Frage: "Wie kann es sein, dass bei jemandem der in psychiatrischer Behandlung ist, dieses nicht erkannt wird?" - Antwort: "Die Frage ist einfach, weil ich keine Ahnung von der Diagnose und der Krankheitsgeschichte des Täters habe."

    Ja herzlichen Glückwunsch, warum lädt man so einen ein, warum stellt man so eine Frage, was zum Teufel bringt das für einen Erkenntnisgewinn?

    Auch wenn ich nicht wie cujo angedeutet hat, glaube, dass sich jemand so eine Tat wünscht, mittlerweile nimmt die Profilierungssucht und die möglichst hohe Platzierung auf der Betroffenheitsskala schon perverse Züge an. Im Grunde ist der Fall aufgeklärt. Kameras abbauen, den Ort Winnenden in Ruhe und für sich trauern lassen und der Rest von Deutschland kann bitte normal weiterleben.

    Maybrit Illner - achja, die Lobbyistenfördererin schlechthin... :puke: :puke: :puke: Ich kenne keine parteiischere Talkrunde wie diese, darum schaue ich sie mir gar nicht mehr an.

    Ansonsnten geb ich Dir zu 1000% recht.

  • Zitat

    Original von WildWinger
    Es liegt nahe, dass jetzt wieder eine "Killerspieldiskussion" anfängt. Irgendeinen Sündenbock braucht man ja. Gegen Mord und Totschlag im Fernsehen sagt seltsamerweise keiner was.

    Werte kann man nicht erzwingen, dies muss von selber kommen. Und wenn wir weiterhin mit unserer "Spassgesellschaft" so weiter machen, werden wir auch in Zukunft öfter mal eine brutale Quittung dafür bekommen.
    Leider wird dieses Ereignis schnell wieder in Vergessenheit geraten und nichts wird sich ändern.

    Es gibt halt noch einen Unterschied zwischen passivem Film und aktivem Spiel ... s. mein Post von gestern bzgl. der Studie ... und die Brutalität bestimmter Spiele ist bestimmt nicht vergleichbar mit der Gewalt in manchen Filmen ...

    Du hast recht ... Werte kann man nicht erzwingen, aber man kann Rahmenbedingungen und Bewusstsein schaffen ... dies betrifft die Werte allgemein, die fortschreitende Verrohung der Gesellschaft ...

  • Zitat

    Original von Preussenpower

    Es gibt halt noch einen Unterschied zwischen passivem Film und aktivem Spiel ... s. mein Post von gestern bzgl. der Studie ... und die Brutalität bestimmter Spiele ist bestimmt nicht vergleichbar mit der Gewalt in manchen Filmen ...

    Du hast recht ... Werte kann man nicht erzwingen, aber man kann Rahmenbedingungen und Bewusstsein schaffen ... dies betrifft die Werte allgemein, die fortschreitende Verrohung der Gesellschaft ...

    Trotzdem verwunderlich, wie Filme wie SAW "einschlagen". Ich brauch so etwas nicht, um meine Freizeit interessant zu gestalten. :bash:

  • Zitat

    Original von Lone Wolf
    Der Medienauflauf war damals schon ähnlich. Ich find es auch schade, dass deswegen überall das ganze Programm umgeschmissen wird. So hätte ich mich zum Beispiel gestern abend gerne über Schmidt & Pocher gefreut; mehr als über die x-te DOkumentation zum Thema.

    Die ganze Paradoxie dieser heiß gestrickten Sendungen hat man im ZDF bei Maybrit Illner gesehen. Ein eingeladener Psychologe. 1. Frage: "Wie kann es sein, dass bei jemandem der in psychiatrischer Behandlung ist, dieses nicht erkannt wird?" - Antwort: "Die Frage ist einfach, weil ich keine Ahnung von der Diagnose und der Krankheitsgeschichte des Täters habe."

    Ja herzlichen Glückwunsch, warum lädt man so einen ein, warum stellt man so eine Frage, was zum Teufel bringt das für einen Erkenntnisgewinn?

    Auch wenn ich nicht wie cujo angedeutet hat, glaube, dass sich jemand so eine Tat wünscht, mittlerweile nimmt die Profilierungssucht und die möglichst hohe Platzierung auf der Betroffenheitsskala schon perverse Züge an. Im Grunde ist der Fall aufgeklärt. Kameras abbauen, den Ort Winnenden in Ruhe und für sich trauern lassen und der Rest von Deutschland kann bitte normal weiterleben.

    "Some children died the other day
    We fed machines, and then we prayed
    Puked up and down in morbid faith
    You should have seen the ratings that day....

    We are the nobodies
    Wanna be somebody
    We're dead, you know just who we are...."

    (Marilyn Manson, The Nobodies)


    irgendwie immer wieder treffend.

  • Zitat

    Original von Preussenpower
    Es gibt halt noch einen Unterschied zwischen passivem Film und aktivem Spiel ... s. mein Post von gestern bzgl. der Studie ... und die Brutalität bestimmter Spiele ist bestimmt nicht vergleichbar mit der Gewalt in manchen Filmen ...

    Du hast recht ... Werte kann man nicht erzwingen, aber man kann Rahmenbedingungen und Bewusstsein schaffen ... dies betrifft die Werte allgemein, die fortschreitende Verrohung der Gesellschaft ...

    :top:
    Fragt sich nur, wer für die Festlegung der Rahmenbedingungen zuständig ist und wer das Bewusstsein schaffen soll. Die teilweise überforderten Eltern, die mit ziemlich beschnittenen Erziehungsmaßnahmen betroffenen Lehrer (hat Maruk ja schön verdeutlicht, dass Lehrer heutzutage gar nichts mehr dürfen, ohne von Seiten der Kinder oder Eltern mit irgendwelchen Klagen rechnen zu müssen)? Wie die Verrohung der Gesellschaft stoppen? Haben die Medien (speziell die Privat-Sender, die solche Taten sensationsgeil ausschlachten) auch einen großen Teil an Mitschuld zu tragen?

  • Was eigentlich auch traurig ist, ist das nach solch einer Tat nur über die Täter gesprochen wird und so gut wie gar nicht über die Opfer. Ich will mir gar nicht vorstellen, dass ich mein Kind mal in die Schule bringe und es am Nachmittag nicht mehr abholen kann. Genausowenig will ich mir vorstellen in einem Klassenzimmer zu sitzen und plötzlich kommt so ein Geisteskranker. Wer kann es jemals verkraften, dass er gesehen hat wie sein bester Freund erschossen wird?

  • Es geht hier nicht um irgendwelche Videospiele, Waffengesetze oder sonst noch was. Es geht hier um die Frage, warum wird ein Mensch so? Warum macht ein 17 Jähriger so etwas?

    Ich lese über ihn, dass er ein Aussenseiter gewesen wäre, kaum Freunde gehabt hätte, von den Eltern ziemlich vernachlässigt wurde.
    Wenn jemand immer verarscht und gedemütigt wird. Wenn jemand von niemanden gemocht wird, immer alleine ist, dann kommt meiner Meinung nach sowas raus.
    Insofern und da könnt ihr mich steinigen, tut er mir leid. In erster Linie ist die Gesellschaft schuld, dass so etwas Schreckliches passiert. In unserer Gesellschaft ist oft kein Platz für Menschen, die anders sind. Aussehen (schiefe Nase, Segelohren), Kleidung (Marken) und Auftreten (Sprache usw.) spielen für Kinder, Jugendliche und oftmals auch noch für Erwachsene eine sehr wichtige Rolle um von den anderen anerkannt zu werden.
    Gerade Kinder und Jugendliche können sehr grausam sein und oft kommt es dann zur Explosion, die sich dann u.a. in Schlägereien oder im schlimmsten Fall in einem Amoklauf ausdrückt.

    Vielleicht hilft uns dieser Amoklauf die Augen zu öffenen um zu sehen, was in unserer Gesellschaft schief läuft und wie wir mit den Mitmenschen, die nicht, den von den Medien vorgegebenen Idealtypen entsprechen, umgehen. Allein der Glaube fehlt mir daran...

    Und jetzt haut´s auf mich ein...

  • Zitat

    Original von Tie Domi
    Es geht hier nicht um irgendwelche Videospiele, Waffengesetze oder sonst noch was. Es geht hier um die Frage, warum wird ein Mensch so? Warum macht ein 17 Jähriger so etwas?

    Ich lese über ihn, dass er ein Aussenseiter gewesen wäre, kaum Freunde gehabt hätte, von den Eltern ziemlich vernachlässigt wurde.
    Wenn jemand immer verarscht und gedemütigt wird. Wenn jemand von niemanden gemocht wird, immer alleine ist, dann kommt meiner Meinung nach sowas raus.
    Insofern und da könnt ihr mich steinigen, tut er mir leid. In erster Linie ist die Gesellschaft schuld, dass so etwas Schreckliches passiert. In unserer Gesellschaft ist oft kein Platz für Menschen, die anders sind. Aussehen (schiefe Nase, Segelohren), Kleidung (Marken) und Auftreten (Sprache usw.) spielen für Kinder, Jugendliche und oftmals auch noch für Erwachsene eine sehr wichtige Rolle um von den anderen anerkannt zu werden.
    Gerade Kinder und Jugendliche können sehr grausam sein und oft kommt es dann zur Explosion, die sich dann u.a. in Schlägereien oder im schlimmsten Fall in einem Amoklauf ausdrückt.

    Vielleicht hilft uns dieser Amoklauf die Augen zu öffenen um zu sehen, was in unserer Gesellschaft schief läuft und wie wir mit den Mitmenschen, die nicht, den von den Medien vorgegebenen Idealtypen entsprechen, umgehen. Allein der Glaube fehlt mir daran...

    Und jetzt haut´s auf mich ein...

    Ich gebe dir sogar bedingt recht, aber
    solche Taten entstehen genau dann wenn mehrere Faktoren zusammentreffen und nicht nur weil z.B. Das Kind den ganzen Tag gespielt hat oder in der Schule gemobbt wurde. Eine solche Tat setzt meines erachtens jahrelanges Wegschauen von Eltern, Lehrern Gesellschaft usw. vorraus und selbst dann werden die wenigsten Opfer zu Tätern.
    Ich sehe das Problem auch nicht als Problem unserer heutigen Gesellschaft denn solche Fälle gab es schon vor zig Jahren:

    4. September 1913 Vaihingen an der Enz, Baden-Württemberg, Deutschland 17 Tote
    18. Mai 1927 Bath, Michigan, USA 45 Tote
    11. Juni 1964 Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland 10 Tote

    Aber auch hier ist erschreckend zu sehen, dass Aufgrund der Berichterstattung erreicht wird dass die Zeitabstände immer enger werden.

  • Trotzdem machen mich Sachen stutzig wie

    - der Junge ist schon seit fast einem Jahr nicht mehr an dieser Schule
    - der Vater wusste, dass sein Sohn Depressionen hat und lässt eine Waffe rumliegen
    - wieso hat jemand 250 Schuss Munition zu Hause
    - wo war hier das Jugendamt (17jähriger mit Depessionen bleibt Behandlung fern)

  • Zitat

    Original von Pucklurer
    - wo war hier das Jugendamt (17jähriger mit Depessionen bleibt Behandlung fern)

    Ich geb dir bis auf diesen Punkt recht. Wie soll das Jugendamt davon überhaupt erfahren. Das ganze fällt ja unter die ärztliche Schweigepflicht. Auch hier sehe ich die Eltern in der Verantwortung.

  • Zitat

    Original von Pucklurer
    Trotzdem machen mich Sachen stutzig wie

    - der Junge ist schon seit fast einem Jahr nicht mehr an dieser Schule
    - der Vater wusste, dass sein Sohn Depressionen hat und lässt eine Waffe rumliegen
    - wieso hat jemand 250 Schuss Munition zu Hause
    - wo war hier das Jugendamt (17jähriger mit Depessionen bleibt Behandlung fern)


    zu Punkt 2

    Naja also ob die Waffe einfach rumgelegen hat ist ja fraglich will nicht wissen wieviele Leute in Deutschland irgendwo im Haushalt oder im Schlafzimmer eine Waffe versteckt haben sollte ein Einbrecher kommen. Er kann sie also auch vor Jahren schon per Zufall im Schlafzimmer seiner Eltern gefunden haben!!! Er muss ihnen ja nicht gesagt haben das er weiß das dort eine Pistole rumliegt.

    zu Punkt 3

    Der Vater hat ja laut Polizei 4500 Schuss zu Hause liegen und soviel ich weiß müssen diese Patronen nicht verschlossen sein, lediglich ist der Besitzer dazu verpflichtet die Menge einmal täglich zu Kontrollieren!!!
    Und wenn man überlegt muss man ja froh sein das ''nur'' 15 Menschen vom Täter erschossen wurde denn er hat laut Polizei 112 Schüsse abgegeben und hatte noch 150 Schuss bei sich!!

    zu Punkt 4

    Wo war das Jugendamt?? Ganz einfach der Vater ist Unternehmer hat über 100 Angestellte da will ich die Leute vom Jugendamt sehen die dort in einem kleinen Dorf wo Tratsch und Schmatz regiert eingreifen!! Der Vater hat dort logischer Weise ein standing und ansehen da greift man als Amt nicht so einfach mal ein!

  • Was hat denn das Jugendamt damit zu tun?
    Es steht prinzipiell jedem Menschen frei sich wegen einer Erkrankung behanden zu lassen. Das Jugendamt könnte nur dann eingreifen, wenn z.B. die Eltern einer Behandlung einer Krankheit, von der unmttelbare Fremd- oder Selbstgefährdung ausgeht, nicht zustimmen. Es ist dann möglich, bei Gericht einen gesetzlichen Betreuer für den Bereich der "Gesundheitssorge" zu beantragen. Prinzipiell ist eine "Depression" eine sehr schwere Erkrankung allerdings liegt nicht grundsätzlich eine Selbst-oder Fremdgefährdung vor. Es geht also das Jugendamt erstmal nix an, ob ich die Erkrankung behandeln lasse oder nicht. Ich gehe davon aus, dass bei einer Volkskrankheit, als was ich die "Depression" inzwischen bezeichen würde, nicht unbedingt Begeisterung bei den Millionen von Betroffenen ausbrechen würde, wenn sie plötzlich Meldepflichtig werden würde...
    Der reflexartige Ruf nach mehr "Law & Order" ist im Zusammenhang mit dieser Tragödie der falsche Weg. Wir brauchen, meiner Meinung nach, mehr emphatisches Teilnehmen am Leben der anderen und mehr Inklusion statt Ausgrenzung!

  • Zitat

    Original von PJ-68-
    Grundsätzlich halte ich es für richtig sich Gedanken zum Thema "Ballerspiele" zu machen. Dabei meine ich nicht die pauschalen Rufe nach einem Verbot. Es ist aber schon ein riesiger Unterschied ob man als Kind mit 14 Jahren wie wir früher mit Wasserpistolen und Faschingsknarren spielt, oder diese wirklich brutal realistischen Spiele. Natürlich kann man in unserem Alter damit vernünftig umgehen, aber ein Kind kann das eben nicht unbedingt.

    JEDER amokläufer hat ballerspiele auf dem rechner...
    ganz einfach aus dem grund, weil jeder männliche jugendliche ballerspiele auf dem rechner hat...
    zu sagen "ohne ballerspiele keine amohläufe" is also genauso als wenn man sagt "ohne atmen keine amokläufe"...

    die frage is doch ganz einfach:
    wie kann es ein vater verantworten seinem psychisch gestörten sohn waffen zugänglich zu machen?

    in deutschland ist es doch eigentlich viel einfacher sowas zu verhindern als in den usa... WIR haben ein strenges waffengesetz...
    nur setzt es keiner durch... würde ja arbeit machen...
    die "unantastbarkeit des wohnraums" (oder wie das heisst) ;) ) liesse sich bei sportschützen schon mal umgehen, indem die waffen im schiessheim untergebracht werden müssen.
    allgemein kann es doch nicht so schwer sein, das gesetz zu ändern... wer eine waffe zuhause haben will, muss halt unterschreiben, dass die lagerung von waffe und munition, in unregelmäßigen abständen überprüft wird...
    wenn man dann seinen waffenschrank möglichst nah an eine tür baut is muss man die leute nicht mal gross in seine wohnung lassen...

  • Yep - es sind Bereich wo der Gesetzgeber auch an seine Grenzen stößt. Wenn die Ellbogen-Gesellschaft immer mehr ausgrenzt, dann muss sie auch damit rechnen, dass diese Ausgegrenzten immer stärker und heftiger zurückschlagen und sich auch der Sensationsgeilheit der Massenmedien bedienen.

    Die Waffengesetze sind scharf genug - hier war das Problem das sich der Vater nicht dran gehalten hat. Also mehr Kontrollen - wer soll die bezahlen? So dicht kann man das Netz gar nicht knüpfen.

    Keine Waffen mehr daheim ist auch keine Lösung, dann haben wir riesige Waffenlager in einsamen Schützenhäusern im Wald.

  • Zitat

    Original von blubb
    Was hat denn das Jugendamt damit zu tun?
    Es steht prinzipiell jedem Menschen frei sich wegen einer Erkrankung behanden zu lassen. Das Jugendamt könnte nur dann eingreifen, wenn z.B. die Eltern einer Behandlung einer Krankheit, von der unmttelbare Fremd- oder Selbstgefährdung ausgeht, nicht zustimmen. Es ist dann möglich, bei Gericht einen gesetzlichen Betreuer für den Bereich der "Gesundheitssorge" zu beantragen. Prinzipiell ist eine "Depression" eine sehr schwere Erkrankung allerdings liegt nicht grundsätzlich eine Selbst-oder Fremdgefährdung vor. Es geht also das Jugendamt erstmal nix an, ob ich die Erkrankung behandeln lasse oder nicht. Ich gehe davon aus, dass bei einer Volkskrankheit, als was ich die "Depression" inzwischen bezeichen würde, nicht unbedingt Begeisterung bei den Millionen von Betroffenen ausbrechen würde, wenn sie plötzlich Meldepflichtig werden würde...
    Der reflexartige Ruf nach mehr "Law & Order" ist im Zusammenhang mit dieser Tragödie der falsche Weg. Wir brauchen, meiner Meinung nach, mehr emphatisches Teilnehmen am Leben der anderen und mehr Inklusion statt Ausgrenzung!

    Denke mal, das kommt auf den Grad der Erkrankung an. Ist der Junge als suizidgefährdet beurteilt worden, dann MUSS meiner Meinung nach das Jugendamt eingschaltet werden. Lag keine Suizidgefahr vor, dann sehe ich das ähnlich wie Du.

    Wobei, sollte sich herausstellen, dass der Junge als mehr oder weniger gesund aus der Klinik entlassen wurde, dann stellt sich für mich wiederum die Frage, wer das veranlasst hat. Denn er wird ja auch seinem Therapeuten erzählt haben, wie sehr er seine ehemalige Schule hasst und welche Hobbies er hat (Schützenverein, Ballerspiele).

    Einmal editiert, zuletzt von M8Competition (13. März 2009 um 11:06)

  • Nochmal: Es spielt keine Rolle ob gesund oder nicht!!! Psychiater und Psychologen sind keine Wahrsager mit Glaskugel, sondern können nur Wahrscheinlichkeiten voraussagen. Z.B.: in einer Stichprobe ist ein bestimmtes Ereignis mit der Häufigkeit X aufgetreten. Da der Patient Y dieselben Merkmale aufweist, könnte ein bestimmtes Ereignis mit der Wahrscheinlichkeit Z auftreten.