• Gibt es da eine Regeländerung?

    Mein Kenntnisstand: trifft ein Spieler die Maske des gegnerischen Goalies, wird abgepfiffen, wenn der Puck zurück ins Spiel fällt und auf Tor entschieden, falls er direkt rein geht?

  • Nicht ganz. Das Regelbuch spricht von einem "harten Schuß an die Maske". Es ist also Ermessenssache des Schiedsrichters ob er abpfeifft.

  • Wenn der Puck also theoretisch von der Maske ins Tor prallt, kann der Schiri die Anerkennung des Tores davon abhängig machen, ob der Schuß in seinen Augen hart war oder nicht?

  • Zitat

    Original von Raph@SERC
    Wenn der Puck also theoretisch von der Maske ins Tor prallt, kann der Schiri die Anerkennung des Tores davon abhängig machen, ob der Schuß in seinen Augen hart war oder nicht?

    Nein. Da ist es davon abhängig, wann er abpfeifft. Wenn der Schuß an die Maske geht, der Schiri pfeifft und der Puck dann ins Tor trudelt, dann ist es kein Treffer.

    Geht er an die Maske, egal wie hart, trudelt ins Tor und der Schiri pfeifft erst dann, dann ist es ein Treffer.

  • Zitat

    Original von Lone Wolf
    Nicht ganz. Das Regelbuch spricht von einem "harten Schuß an die Maske". Es ist also Ermessenssache des Schiedsrichters ob er abpfeifft.

    jo, genau das hatte ich gemeint,
    aber das ist doch neu? wobei ich mich dann erneut fragn muss, warum man es den Unparteiischen durch eine weitere "Ermessensregel" unnötig schwer macht :rolleyes:

    vor allem weil es bei einem Schuss an die Maske, auch eher an die Stelle wo und wie er einschlägt ankommt, als ausschließlich auf die Härte des Schusses


    P.S. heute hatte ich ein witziges Schirigespann, es wurde einfach KEIN unerlaubter Weitschuss gepfiffen (60 Minuten lang), zum Unmut von beiden Mannschaften, weil das: "nur den Spielfluß kaputt gemacht hätte".. gut nur, dass alle Beteiligten so kürzer in der Kälte stehen mussten :pfeif:

  • Hier die entsprechende Regelauslegung.

  • Danke für das Rundschreiben.

    Lone Wolf, sicher ergibt die Regel sind, einen leichten Streifschuss muss man nicht abpfeifen und eine frei vor der Linie liegende Scheibe sollte rein gedrückt werden, aber es ergibt sich eben genau daraus wie Unregelmäßigkeiten, unterschiedliche Regelauslegung wo der eine alles pfeift und der andere es als Torchance erkennt, wenn der Puck innerhalb der Angriffszone bleibt

    warum nicht einfach: Scheibe an die Maske -> Pfiff ist die Scheibe imTor gut, ist sie es nicht Bully!

    vielleicht sind auch gerade die Auslegungen und Sonderregelungen und tausend Voraussetzungen für alles, ein Grund warum Eishockey so schwer neue Begeisterte findet und die Schweinsblasentreter ihre Monokultur immer mehr ausbauen :popcorn:

  • Weil es doch Blödsinn ist, wegen eines Streifschusses das Spiel zu unterbrechen. Das ist immer noch Eishockey und aus irgnedeinem Grund trägt der Goalie doch auch ne Maske. Ich würde gar nicht abpfeiffen, sondern sagen, das gehört zum Torwart-Risiko dazu.

  • Hm, ich verstehe dieses Rundschreiben nicht als "Oder-Regel", sondern als "Und-Regel".

    Hier steht doch eigtl. eindeutig, dass beide Voraussetzungen für einen Unterbruch vorliegen müssen; also a) der "harte" Treffer und b) keine unmittelbare gute Torchance nach dem Maskentreffer vorliegt.

    Wenn dem so ist, halten sich die Schiedsrichter aber in keinster Weise an dieses Rundschreiben. In der Realität wird jeder Rebound aufs leere Tor nach einem Maskentreffer unterbunden/ abgepfiffen.

    Wäre super wenn mich hier ein Schiri (alternativ auch gerne ein Deutschlehrer oder Germanistik-Student :-)) mal aufklärt, ob ich nicht vernünftig lesen kann oder ob die praktische Regelauslegung schlicht falsch ist..

  • Zustimmung. Das ist schon eine "Und"-Bedingung. Aber die Crux ist das Wort "augenblicklich" bei der Torchance. Wann ist eine Torchance augenblicklich? Wenn der Puck vor der leeren Torlinie liegt und der Stürmer nur noch einschieben muss, dann sicher ja. Wenn der Puck aber erst noch mit zwei Kontakten am Torwart vorbeigelegt und über ihn drüber gehoben werden muss - dann immer noch?

    Hier gibt es eben Ermessensspielraum für den Schiedsrichter in der Bewertung der Spielsituation.

    Ich persönlich würde nur dann abpfeiffen, wenn der Torwart erkennbar verletzt ist. Nach einem harten Check kann einem Spieler auch mal kurz der Kopf brummen, das gehört zum Sport dazu.

  • Zitat

    Original von Lone Wolf
    Zustimmung. Das ist schon eine "Und"-Bedingung. Aber die Crux ist das Wort "augenblicklich" bei der Torchance. Wann ist eine Torchance augenblicklich? Wenn der Puck vor der leeren Torlinie liegt und der Stürmer nur noch einschieben muss, dann sicher ja. Wenn der Puck aber erst noch mit zwei Kontakten am Torwart vorbeigelegt und über ihn drüber gehoben werden muss - dann immer noch?

    Hier gibt es eben Ermessensspielraum für den Schiedsrichter in der Bewertung der Spielsituation.

    Ich persönlich würde nur dann abpfeiffen, wenn der Torwart erkennbar verletzt ist. Nach einem harten Check kann einem Spieler auch mal kurz der Kopf brummen, das gehört zum Sport dazu.

    Bei dem Rundschreiben handelt es sich in der Tat um eine "Und-Regelung". Beide Faktoren spielen eine Rolle und müssen kumulativ geprüft werden. Was die oben angesprochenen Fallbeispiele angeht: springt die Scheibe von der Maske unmittelbar dem Stürmer auf den Schläger, der sie nur einzuschieben braucht, liegt die klassische "augenblickliche Torchance" vor.
    Sobald aber der Stürmer "noch Arbeit vor sich hat", die Scheibe im Tor unterzubringen, etwa einen Defender auszuspielen oder gar den Torhüter, ist die Chance nicht mehr augenblicklich - selbst wenn innerhalb nur einer oder zwei Sekunden dasselbe Resultat herauskommen könnte.
    Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass in ersterem Fall - so vergleichsweise selten er auch vorkommen mag - nicht abgepfiffen wird. Exakt diese Regelauslegung wurde und wird intensiv geschult. Da aber in der Regel einem Maskentreffer nicht unmittelbar die klare Torchance folgt, erfolgt hier der Pfiff (zweites Beispiel).

  • Zitat

    Original von Lone Wolf
    Zustimmung. Das ist schon eine "Und"-Bedingung. Aber die Crux ist das Wort "augenblicklich" bei der Torchance. Wann ist eine Torchance augenblicklich? Wenn der Puck vor der leeren Torlinie liegt und der Stürmer nur noch einschieben muss, dann sicher ja. Wenn der Puck aber erst noch mit zwei Kontakten am Torwart vorbeigelegt und über ihn drüber gehoben werden muss - dann immer noch?

    Hier gibt es eben Ermessensspielraum für den Schiedsrichter in der Bewertung der Spielsituation.

    Ich persönlich würde nur dann abpfeiffen, wenn der Torwart erkennbar verletzt ist. Nach einem harten Check kann einem Spieler auch mal kurz der Kopf brummen, das gehört zum Sport dazu.

    Schön, dann kann ich offenbar doch lesen :) Danke Dir!

    M.E. sollte ein Maskentreffer gar keinen Einfluss haben; sprich: einfach weiterspielen.

    Mit der von mir (fälschlicherweise) vermuteten Regelauslegung "Maske und dann ins Tor ist Tor, Maske und nicht direkt ins Tor wird abgepfiffen" könnte ich leben. Das ist wenigstens eindeutig.

    So ist es aber einfach nur ein Kaugummi-Paragraph. Im Prinzip muss der Schiri hier ja nicht nur das "augenblicklich" beurteilen, sondern auch noch die Qualität der Torchance beurteilen.

    Sorry, aber damit macht man es den Schiris unnötig schwer...

  • Zitat

    Original von Bob

    Bei dem Rundschreiben handelt es sich in der Tat um eine "Und-Regelung". Beide Faktoren spielen eine Rolle und müssen kumulativ geprüft werden. Was die oben angesprochenen Fallbeispiele angeht: springt die Scheibe von der Maske unmittelbar dem Stürmer auf den Schläger, der sie nur einzuschieben braucht, liegt die klassische "augenblickliche Torchance" vor.
    Sobald aber der Stürmer "noch Arbeit vor sich hat", die Scheibe im Tor unterzubringen, etwa einen Defender auszuspielen oder gar den Torhüter, ist die Chance nicht mehr augenblicklich - selbst wenn innerhalb nur einer oder zwei Sekunden dasselbe Resultat herauskommen könnte.
    Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass in ersterem Fall - so vergleichsweise selten er auch vorkommen mag - nicht abgepfiffen wird. Exakt diese Regelauslegung wurde und wird intensiv geschult. Da aber in der Regel einem Maskentreffer nicht unmittelbar die klare Torchance folgt, erfolgt hier der Pfiff (zweites Beispiel).

    Ok, mit dieser Ergänzungsdefintion wird ein Schuh draus.

    Auch wenn ichs eigtl. wahnsinn finde, dass die Regel durch ein Rundschreiben spezifiziert werden muss und das Rundschreiben selbst weiter durch eine Zusatzdefintion erklärt wird :)

    Aber warum einfach, wenns auch so geht...

  • Zitat

    Original von Lone Wolf
    Weil es doch Blödsinn ist, wegen eines Streifschusses das Spiel zu unterbrechen. Das ist immer noch Eishockey und aus irgnedeinem Grund trägt der Goalie doch auch ne Maske. Ich würde gar nicht abpfeiffen, sondern sagen, das gehört zum Torwart-Risiko dazu.

    Ich hab vor 2 Wochen meinem Goalie im Training unabsichtlich einen Streifschuß gegeben und der hatte tagelang noch Kopfschmerzen. Denke schon,dass bei Maskenschuß abgepfiffen werden sollte.

  • Ich erinnere hier an die Diskussion, die kürzlich wegen Torverschiebens durch den Goalie beim Penalty stattfand. Damals wurde argumentiert, dass ein Angreifer keinen Nachteil erhalten sollte, wenn er definitiv nichts falsch gemacht hat.

    Ich kann mit der aktuellen Regel und der Auslegung sehr gut leben.
    Der Schiri hat einen ausreichenden Ermessensspielraum, einerseits die unmittelbare Torchance weiterlaufen zu lassen, als auch den Torhüter vor weiteren Verletzungen zu schützen.

    Ein Maskentreffer ist ja kein Regelverstoß der angreifenden Mannschaft, weshalb sollte man ihr deshalb eine sichere Torchance nehmen? Anderseits hab ich schon erlebt, dass nach einem harmlosen Maskentreffer ein Verteidiger die Scheibe aufnahm und einen Break fahren konnte.

  • Hallo zusammen,

    das Thema ist sehr interessant. Problematisch ist meines Erachtens, dass die meisten Goalies und Spieler davon ausgehen, dass IMMER gepfiffen wird, wenn der Puck an die Maske geht. Folglich hören die Herrschaften dann mehr oder weniger das Spielen auf und man hat Ärger/Diskussionen auf dem Eis. Die weiter oben diskutierte Auslegung (incl. Zusatzdefinition) liegt den wenigsten Spielern/Trainern vor, sondern meist nur den SR. Das führt leider immer wieder zu Mißverständnissen.

  • was aber nicht das Problem der Schiedsrichter sein kann, wenn Spieler und Trainer die Regeln nicht kennen.

    Ich weiß z.B. zu 100%, dass diese Auslegung an alle Vereine und Clubs versendet wurde.

  • Da stimm ich zu. Trotzdem landen solche Schreiben oft auch nur in der Ablage der Geschäftsstellen und werden nicht von den Betroffenen wahrgenommen.

    Aber auch das darf nicht unser (SR) Problem sein.